Kuriose Worte leicht erklärt: Gap kommt aus dem Englischen, und bedeutet Lücke.

Die Gap-Versicherung wird üblich von Kfz-Finanzierungsbanken oder Leasinggesellschaften gefordert.

Leasen Sie als Selbständiger, Freelancer oder Firma einen PKW oder LKW, kann es im Schadenfall zu einer relevanten Lücke kommen. Das eigentliche Problem entsteht nach einem Totalschaden (oder Diebstahl) des Kraftfahrzeugs. Unter Umständen ermittelt ein Sachverständiger einen geringeren Wiederbeschaffungswert, die Forderung (Leasing- oder Buchwert des Wagens) der Leasinggesellschaft jedoch höher ausfällt.

Sie als Leasingnehmer müssen dann die Differenz zwischen Buchwert und Wiederbeschaffungswert selber ausgleichen und übernehmen.

Folgende Gründe können zu dieser Situation führen:

• - Vorhergehende nicht reparierte Schäden (Steinschlag, Parkrempler etc)
• - Eine sehr hohe KM-Laufleistung innerhalb kurzer Zeit
• - Schlechte oder unzureichende Wartung des Wagens (u.a. keine regelmäßige Wartung)
• - Nicht fachmännisch ausgeführte weitere Schäden
• - Keine Anzahlung bei der Leasinggesellschaft
• - Zu geringe monatliche Leasingraten
• - Marktwert des Wagens ist durch geringe Käufernachfrage gesunken
• - u.v.m.

Beispiel aus der Praxis:

Kraftfahrzeug Mercedes CLS Shooting Brake
Buchwert bei der Leasinggesellschaft   38.900 EUR
Wiederbeschaffungswert (gemäß SV)   29.355 EUR
---> Differenz 9.545 EUR
wurde im Schadenfall von der Gap-Deckung übernommen

Der Preis in diesem realen Fall betrug lediglich 47,21 EUR brutto jährlich, in der Fahrzeugversicherung - zusätzlich gegenüber einem Vertrag ohne GAP.

Hinweis: Die GAP-Versicherung ist als meist als Zusatzbaustein in einem Kfz-Versicherungsvertrag möglich. Bei Fahrzeugflotten ist die GAP-Versicherung in einen Rahmenvertrag separat zu vereinbaren. Es empfiehlt sich, zu jedem geleasten Kraftfahrzeug, die Erweiterung GAP mit einzuschließen.
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Autor
Maurice Guber

Quelle: www.astral.versicherung

Änderungen vorbehalten. Stand 11.2018